Hornhaut um Hornhaut, Niere um Niere


Organspende ist ein schwieriges Thema. Sehr zum Leidwesen vieler, die auf Transplantationslisten stehen, also alle Bedingungen erfüllen um Organempfänger zu werden und dann doch das begehrte Organ nicht erhalten können, weil es viel zu wenige Spender gibt. Bei gerade mal 4000 Transplantationen pro Jahr warten allein in Deutschland über 12000 Menschen auf ein Organ.

Sehr zu meinem Erstaunen, gibt es selbst unter Ärzten und den zu werdenden, zu viele die auf das Thema angesprochen mit den Achseln zucken und meinen, “habe ich mir noch keine Gedanken zu gemacht.” Oder solche die meinen, es wäre ein seltsamer Gedanke, wenn ihre Leber in einem anderen Patienten weiter ihren Dienst verrichten würde. Irgendwie komisch, wenn die eigene Lunge einem anderen Menschen eines Tages Luft geben würde. Nein, ein Ausweis, dazu habe man sich noch nicht durchringen können.

Noch krasser ist, nahezu jeder will im Bedarfsfall Organe erhalten, den sich natürlich keiner wünscht. Man ist irgendwie froh, dass es Organspenden gibt und dass man selbst eines Tages davon profitieren könnte. Doch sich dazu eine Viertelstunde Gedanken zu machen, wo die Organe wohl herkommen, ist das zu viel verlangt? Welch eine Heuchelei!

Da kommen einem ziemlich radikale Gedanken. Ist es zumutbar, beim Abschluss einer Krankenversicherung angeben zu müssen, ob man nach seinem eigenen Tod Organspender sein möchte oder nicht? Das alleine würde sicherlich schon reichen, wenn wir uns überwinden könnten dies jedem Einzelnen abzuverlangen. Oder noch härter, denn eigentlich wäre es nur fair: nur diejenigen, die auch selbst spenden, können erhalten. Hornhaut um Hornhaut, Leber um Leber, Niere um Niere.

Doch die Datenschützer und konservativen Angsthasen werden eine solche Reform wohl verhindern. Es spricht aber viel dafür. Oben sind 12000 gute Gründe genant. Reicht das nicht? Die Zeit ist Reif. Jetzt!

Organspende schenkt Leben

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