Ich habe Cholera gewählt


Ich konnte es mir aussuchen. Ich hatte die Wahl. Zwischen Pest und Cholera.

Natürlich nicht zwischen Yersinia pestis und Vibrio cholerae (obwohl ich mich da wohl auch für das zweite entschieden hätte). Ich meine die Wahl unseres nächsten Telefon- und Internetprovider. Die Wahl zwischen Telekom und Arcor.

Ich habe bereits Erfahrungen mit beiden Firmen: Die Telekom brauchte drei Monate um in Gießen einen DSL-Anschluss zu schalten, wollte die Grundgebühr aber bereits nach dem Auftrag entrichtet haben und wollte nach dem Wechsel zu Arcor die Grundgebühr weiter kassieren. Arcor machte die Kündigung bei Auszug unnötig schwer und kassierte während ich in Australien war munter 17 Tage Grundgebühr weiter, mit der Behauptung, dass nach einer Kündigung ganze drei Monate im Voraus die Abschaltung aus technischen Gründen nicht früher möglich gewesen wäre.

Bei der einen blutest du, bei der anderen läuft die Scheiße in Strömen.

Ja, da wären noch die Reseller gewesen, 1&1 und Alice oder wie sie alle heißen. Doch mein Gewissen hätte nicht ruhen können, wohl wissend, dass der Großteil meiner Zahlungen doch wieder bei der Telekom landet.

Also, wieder zu Arcor: “Wir schalten Ihren Anschluss zum 14.6.” stand da anfang Juni. Eine lange Wartezeit, aber ok, dacht ich, und lass weiter. “Bitte gewähren Sie an diesem Tag einem Techniker der Telekom AG von 8 bis 16 Uhr Zugang zu Ihren Räumen”. Haben die etwa nur Arbeitslose als Kunden? Also habe ich mit denen einen neuen Termin vereinbart (18.6.), an dem meine Freundin die Tür öffnen könnte. Doch der wurde von der Telekom, die ja den Techniker stellt, ignoriert und meldet Arcor den 20.6. als Anschlusstermin. Doch Arcor hält es nicht für angebracht, mir dies mitzuteilen: Nur weil ich heute Abend anrief, um die Internetzugangsdaten für den Router zu erfragen, die aus einem unersichtlichen Grund nicht zugeschickt worden waren, musste ich nebenbei erfahren, dass dieser Termin geplatzt ist.

Gibt es nicht doch eine echte Alternative?