Aufgegangen in rotem Staub


Das ist also das legendäre MTV Campus Invasion. Bier, interessante Musik, Bier, schlechte Musik, Bier, rücksichtslose Menschen, Bier und Bier. Das ganze bei 25 Grad und einer gelegentlichen Wolke, auf einem roten Ascheplatz, dessen Staub Schuhe und Hose am nächsten Morgen nicht wieder erkennen ließ.

Interessant waren Kasabian und BlocParty, zwei Bands die nicht zum Mainstream gehören und auch nicht wirklich gute Musik machten, trotzdem aber mit einigen Liedern zu faszinieren wußten. Leider haben wir Kasabian kaum noch mitbekommen (es mußte ja erstmal eine Gruppendynamik entwickelt werden… das Bier von der Tanke hat diese deutlich eingeschränkt). BlocParty war wirklich nicht uninteressant, doch irgendwie habe ich das Gefühl, sie haben ein paar Verstärker kaputtgehauen, denn irgendwann waren die Höhen weg woraufhin dann bald auch die Tiefen runter gedreht wurden. Egal was der Grund war, die schlechte Musik war dann leiser.

Schlechte Musik. Patrice war ja noch ganz ok, vielleicht waren es echt nur technische Probleme die zu schlechter Abmischung führten und damit zu einer Enttäuschung. Adam Green war recht Lustlos auf der Bühne, hat seine Lieder gesungen, die kaum einer versteht und für solche Konzerte viel zu politisch, textlasting und pervers sind. Zwei Covers (Kokomo von den Bee Gees und Proud Mary von CCR) waren zum mitgrölent gesungen, halfen aber nicht wirklich, die Stimmung zu heben.

Dann kamen Wir Sind Helden. Die Tussi kann nicht singen. Ihren Liedern fehlt das symbiotische Verhalten von Text und Musik. Der Text mag an manchen stellen clever sein, die Musik gar nicht so schlecht, doch leben beide Elemente für sich: es entsteht ein Kindergartenlied. Alle meine Entchen. (Vielleicht hätte ich vorher nicht noch das neue Coldplay Album hören dürfen.) Die Typen sind nicht witzig. Also sollten sie nicht versuchen die Werbepausen von MTV mit blöden Geschichtchen zu füllen. Deutschrock. Alle Vorurteile mal wieder bestätigt.

Ach, das Bier! Irgendwie hatte ich nicht Alkohol gerechnet an diesem Tag. Ich habe deswegen auch keinen getrunken. 25 Grad, eine Massenveranstaltung und Alkohol auf die sonnenverbrannte Birne. Vielen ist das nicht bekommen. Und dem pöbelnden Volk hat es auch nicht geholfen, Ehre zu bewahren, während mit Ellebogen, kalten Getränken und heißen Zigaretten der Weg direkt zur Bühne gebahnt wurde. Bier auf einer solchen Veranstaltung. Muß das sein?

Trotz aller Enttäuschungen, war die Veranstaltung die 16 EUR wert. Einfach mal dabei gewesen zu sein. Und im Fernsehen waren wir auch. Jipii!

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2 responses to “Aufgegangen in rotem Staub”

  1. Also ich fands eigentlich ganz nett da… 😉 Gut, musikalisch kein Highlight, aber für mich als Meister der Kalauer waren die Typen von Wir sind Helden gerade richtig 😀

  2. Ich war damals auch dabei und stoße nun erst auf diesen Blog. Schade.
    Trotzdem denke ich immer wieder gerne daran zurück…